50 Jahre REICHHART: Wachstum an der Seite der Auftraggeber

Gilching, im April 1967: Horst Reichhart gründet ein Transportunternehmen mit nur einem LKW. Fünf Jahrzehnte später feiert REICHHART sein goldenes Jubiläum.
Hinter diesem Ereignis steht eine 50-jährige kontinuierliche Entwicklung und ein stetiges Wachstum: Indem REICHHART sein Dienstleistungsspektrum stets nach den Anforderungen der Kunden ausgeweitet hat, ist auch die Mitarbeiterzahl bis heute auf über 900 angestiegen. Der Blick zurück zeigt, wie sich die REICHHART und seine Mitarbeiter mit langjährigen Auftraggebern weiterentwickelt haben.

60er und 70er Jahre: Horst Reichhart und die Mitunternehmer
Eine der Grundvoraussetzungen, denen sich Horst Reichhart zu Beginn seiner Unternehmertätigkeit stellen musste, war es, eine amtliche Genehmigung für den Güterverkehr zu erlangen. Daraufhin startete er seine Tätigkeit und arbeitete schon bald mit Auftraggebern wie STAHLGRUBER zusammen. Außerdem wickelte er Einzelaufträge von Speditionen ab.
Nach ersten erfolgreichen Jahren rief der Firmengründer 1970 die REICHHART KG ins Leben. Er führte ein Mitunternehmersystem ein und beteiligte die Fahrer als Kommanditisten an der Gesellschaft. Sie setzten ihren eigenen LKW als Kapitaleinlage ein und erhielten ihren Teil der Umsatzerlöse.
Dieses Modell bewährte sich und ergab eine Win-win-Situation: REICHHART profitierte von zuverlässigen, engagierten und selbstständig arbeitenden Unternehmern. Die Fahrer sparten sich buchhalterische Themen.

80er Jahre: Michael Jackl und der Wandel bei REICHHART
In den 1980er Jahren war REICHHART besonders im Bereich Möbel-Transporte aktiv. Weiterhin wickelten wir Lieferungen im Bereich Kühlverkehre innerhalb Europas ab, besonders in Spanien und England.
Nach und nach spezialisierte sich REICHHART auf kundenspezifische Transportdienstleistungen und wandte sich von reinen Frachtführertätigkeiten ab. Das beste Beispiel stellt hier ein Auftraggeber aus der Luftfahrt in der direkten Nachbarschaft der Gilchinger Zentrale dar. Die Dornier Luftfahrt GmbH in Oberpfaffenhofen war als Zulieferer für Airbus tätig. Durch die Größe der Airbus-Bauteile musste REICHHART bei der Verladung und Versendung neue Wege gehen. So kamen zunächst umgebaute Unimogs zum Einsatz. Individuelle Lösungen wie diese ermöglichten die spätere Spezialisierung, unter anderem auf den Transport von Rumpfsegmenten oder gesamten Rumpfteilen.
Als Geschäftsführer zu dieser Zeit erkannte Richard Mayer das Potential bestehender Kunden. Michael Jackl, der nach Abschluss seines Studiums 1988 in das Unternehmen eintrat, entwickelte die Idee weiter. Er setzte darauf, Dienstleistungen für langjährige Auftraggeber zu individualisieren und auszuweiten. Dabei hatte er die Unterstützung von Horst Reichhart. Der Firmengründer zog sich 1989 aus dem operativen Tagesgeschäft zurück.

90er Jahre: Logistik „kreativ“ umsetzen
In den 90er Jahren erlebte STAHLGRUBER ein enormes Wachstum. Dies stellte REICHHART vor die Herausforderung, permanent steigende Lieferfähigkeit zu beweisen und fortschrittliche Umsetzungsmöglichkeiten für Transporte zu entwickeln. Deswegen konzipierte Michael Jackl ein Rundlaufsystem mit einheitlichen Wechselcontainern, um die Auslastung zu optimieren. In Netzwerken zu denken und Warenströme bündeln, zeichnete REICHHART bereits damals aus.
Auch beim Transport von Flugzeug-Großbauteilen nahm REICHHART zu dieser Zeit eine Vorreiterstellung ein – und das nicht ohne Grund. Dazu trug ein ausgezeichnetes Qualitätsmanagement ebenso wie technische Sonderlösungen, zum Beispiel verbreiterbare Einheiten, bei. Erste kontraktlogistische Verpackungs- und Verladungstätigkeiten für Flugzeugteile kamen ebenfalls hinzu.
Michael Jackl als Förderer dieser Entwicklung erhielt Ende des Jahrtausends Verstärkung in der Geschäftsleitung: Ab diesem Zeitpunkt verantwortete Alexander Reichhart als zweiter Geschäftsführer die Fachbereiche Finanzen, Controlling, Personal und IT.

2000er: In Kompetenzen zielführend investieren
Durch den zunehmenden Bedarf nach kontraktlogistischen Dienstleistungen erweiterte REICHHART seine Kompetenzen und das Spektrum in diesem Bereich. Im Jahr 2003 ging der Schritt über Ländergrenzen hinweg: Speziell für einen Großkunden wurde die REICHHART Logistik Austria GmbH in Graz gegründet. Die Mitarbeiter im dortigen Werk starteten damit, Abgasanlagen zu sequenzieren. Nach kurzer Zeit kam die Montage und Sequenzierung von Türverkleidungen und Außenspiegeln hinzu und schlussendlich das Verschweißen von Abgasanlagen.
Drei Jahre später folgte die REICHHART-Tochter in Maubeuge, Frankreich. Im Auftrag von Eberspächer schweißt und sequenziert das Team des Standorts Abgasanlagen für ein Renault-Modell. Beide Auslandstöchter betreibt REICHHART in Eigenregie nach Kundenvorgaben.
2009 beteiligte sich REICHHART zu 50 Prozent an dem Transportunternehmen LOBEKO. Zusammen mit Geschäftsführer Georg Berberich wurde eine Eigenfuhrparkkompetenz aufgebaut und bestehende Transportleistungen durch professionelles Fuhrparkmanagement und technische Expertise erweitert. Das Mitunternehmersystem fand dadurch sein Ende.
Zum 1. Januar 2010 erhielt die Gesellschaft den Namen „REICHHART just in time GmbH.“

2010er: Logistik mit Sinn für Nachhaltigkeit
Schon früh hat REICHHART den hohen Stellenwert eines effizienten sowie nachhaltigen Wirtschaftens in der Logistik erkannt. Dabei spielt das Bewusstsein für die Umwelt eine wichtige Rolle. REICHHART setzt deswegen auf umweltschonendere Maßnahmen.
In diesem Kontext ist beispielsweise ein Carbon Footprint-Rechner zu nennen. Mit dessen Hilfe lassen sich CO2-Emissionen verringern, ebenso wie durch den Einsatz von Lang-LKW. Deren Größe erlaubt es, Fahrten zu reduzieren und damit auch den Treibstoffverbrauch nach unten zu schrauben.
Darüber hinaus sorgt ein nachhaltiges Transportsystem, das mit einem langjährigen Auftraggeber entwickelt wurde, für geringere CO2-Emmissionen. Ausschlaggebend hierbei ist die intelligente Kombination der Transporte. Dies ließ sich durch die Single-Forwarder-Strategie ermöglichen. Dabei tritt REICHHART für den Kunden europaweit als alleiniger Ansprechpartner in puncto Güterbeförderung auf.
Als umfassender Logistikdienstleister weiß REICHHART, dass eine ausgereifte Planung einen großen Teil der logistischen Tätigkeiten ausmacht. Dies gilt für alle Geschäftsfelder.
Mit der Gründung der IT-Tochter REICHHART digital logistics Anfang 2014 wurde eine weitere maßgebliche Entwicklung des letzten Jahrzehnts zielgerichtet aufgegriffen. Industrie 4.0 bedeutet für REICHHART eine umfassende Digitalisierung und Vernetzung aller Produktions- und Logistikprozesse. Auf diese Weise lassen sich Warenströme 1:1 abbilden und optimieren sowie eventuelle Fehler im Voraus vermeiden. Außerdem ist es möglich, individuelle oder kurzfristige Kundenwünsche direkt zu bearbeiten. Dafür steht die eigene Logistiksoftware motus, wie der erfolgreiche Einsatz an den Standorten Oberkochen und Pliening zeigt.

Heute tritt REICHHART als inhabergeführter Dienstleister für Transport-, Kontrakt- und digitale Logistiklösungen am Markt auf. Maßgeschneiderte, effiziente und nachhaltige Logistikkonzepte entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind Leidenschaft und Stärke der Mitarbeiter – vom Werker bis zur Führungskraft. Sie sorgen dafür, dass sich REICHHART auch zukünftig mit den Anforderungen der Auftraggeber weiterentwickeln wird.

Top